Meinungen gehen oft weit auseinander. Je nachdem, welches Vorwissen jemand mitbringt und welche Lasten die Person zu tragen hat. Auch die Gefühle, Erfahrungen und Erlebnisse, die sie im „kleinen Rucksack“ mit sich trägt, haben sie zu dem Menschen gemacht, der sie heute ist – oder zu dem, der sie zu einem bestimmten Zeitpunkt war. Als Berufsbildnerin ist es mir besonders wichtig, Schnupperlernende bestmöglich zu betreuen – und dabei ehrlich zu sein. Mit „ehrlich“ meine ich vor allem, konstruktive Kritik zu geben, die Wachstum und Entwicklung ermöglicht. Denn mein Ziel ist es, jungen Talenten zu helfen, ihre Stärken zu erkennen und ihren Weg in der Berufswelt zu finden. Es geht nicht darum, auf Fehler herumzuhacken, sondern aufzuzeigen, was jemand richtig gut kann. So habe ich schon KV-Schnupperlernende begleitet, die ihr Talent für die Informatik entdeckt haben, oder herausgefunden haben, dass ihre kreative Ader stärker ist, als sie dachten. Mir ist es wichtig, nicht in den „Tunne
Mein Lernender hat sich heute selbst übertroffen. Man könnte fast meinen, er hätte das Wort "exakt" erfunden – na gut, ein oder zwei Fehler waren schon dabei, aber mal ehrlich, die hätte jede Sachbearbeiterin oder jeder Sachbearbeiter auch beim ersten Mal gemacht. Was man daraus lernt: Die Messlatte hat er sich selbst ganz schön hoch gesetzt. Es ist einfach schön zu sehen, wie fleissig und wissbegierig er ist, aber auch wie offen er für Feedback ist und dieses umsetzt. Jedes Mal, wenn er eine Aufgabe wieder mit Bravour meistert, flattert mein Berufsbildnerinnen-Herz wie ein glücklicher Kolibri. Natürlich gab es auch andere Lernende, die gefühlt ein Jahresabo auf meine Zeit und Energie gebucht haben. Aber auch wenn es manchmal erschöpfend und hin und wieder frustrierend ist, gebe ich nicht auf. Im Gegenteil, es sprudelt regelrecht aus mir heraus, wenn ich mit Übermotivation und voller Begeisterung Weisheiten und Karrieretipps verteile – manchmal so sehr, dass ich selbst